Die Sackbrut ist einen Erkrankung der Bienenbrut. Erwachsene Bienen können die jungen Maden über die Fütterung infizieren, welche dann im Worst-Case-Szenario nach dem Verdeckeln der Zelle absterben. Die Larve liegt dann sackförmig in der verdeckelten Zelle.

Das Virus blockiert den Häutungsprozess und es sammelt sich Häutungsflüssigkeit an. Werden die toten Maden von den Putzerbienen zum Ausgeräumen aufgesaugt, nehmen sie eine hohe Virusmenge auf und infizieren sich. Ist die Larve abgestorben und ausgetrocknet ist sie nicht mehr infektiös.

Definition

  • Ansteckende Erkrankung der Brut, die meist harmlos verläuft, mitunter aber auch seuchenhaft auftreten kann.
  • Erregerbedingte Faktorenkrankheit

Jahreszeit

  • Gesamte Brutperiode

Symptome

  • Meist erkranken junge Maden bis zum 3. Lebenstag und sterben nach der Zellverdeckelung ab
  • Lückenhaftes Brutnest mit vielen unverdeckelten Zellen
  • Eingesunkene rissige Zelldeckel
  • Nach öffnen der Zelldeckel lassen sich abgestorbene Maden (gelblich-braun) – deren Kopf nach oben gerichtet ist – leicht mittels Pinzette aus den Zellen heben. Da die chitinartige Hülle nicht zerstört wird, erscheint wie ein durchsichtiger Sack mit trüber Flüssigkeit. Späteres Eintrocknen. Dunkelbraune schiffchenförmige Kruste bleibt zurück und lässt sich leicht herausheben.

Ursache

  • Sackbrutvirus wird bei der Fütterung durch die Arbeitsbienen übertragen
  • Futtermangel (keine Futterkränze im Brutnestbereich)
  • Starker Varroa-Befall (Sekundärinfektion)

Diagnose

  • Siehe Symptome und Labor

Vorbeugung

  • Starke, gut versorgte Völker
  • Kontakt zu anderen Ständen vermeiden
  • Kontinuierliche Bauerneuerung
  • Varroa-Bekämpfung

Bekämpfung

  • Putztrieb durch Reizfütterung anregen, eng halten
  • Stärkere Fütterung bei Futtermangel
  • Leicht befallene Brutwaben im Honigraum schlüpfen lassen und einschmelzen
  • Bei stärkerem Befall Kunstschwarmverfahren
  • Beuten und Gerätschaften reinigen und desinfizieren

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Quelle: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e. V., Jens Radtke, www.honigbiene.de, Eigene Recherchen.